Selbstverständnis und politische Selbstdarstellung

Das Bündnis EPOS (Emanzipatorische Politik Osnabrück) wurde im Frühjahr 2016 nach einer Demonstration gegen eine Veranstaltung einer  rechtspopulistischen Partei (AfD) in Osnabrück gegründet und dient als gruppen- und strömungsübergreifende parteilose Plattform zur Thematisierung und Verhinderung anti-emanzipatorischer Politik in Osnabrück und dem Umland.  Darüber hinaus wollen wir progressive Inhalte vorantreiben und aktive  Bestrebungen unterstützen. Vornehmlich setzen wir unseren Fokus auf regionale  Einflussnahme, ohne dabei die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse aus den Augen zu verlieren.
EPOS hat nichts Geringeres im Blick als jede Form von  Ideologien wie Nationalismus, Islamismus, Sozialchauvinismus, (antizionistischer) Antisemitismus, Antiziganismus, Homophobie, Rassismus, Sexismus und daraus resultierende Unterdrückungsmechanismen offenzulegen und zu bekämpfen. Dafür halten wir es für notwendig, analytisch vorzugehen und aufzuzeigen, dass diese Ideologien weder einfach einer falschen Denkweise entsprechen, noch nur  kleinen Gruppierungen vorbehalten bleiben, sondern strukturell in dieser  Gesellschaft eingebettet sind und von ihren Teilnehmer*innen fleißig reproduziert  werden.
Die bürgerlichen Parteien reagieren wie auf die Terrorwelle in den 90er Jahren  (Rostock Lichtenhagen) nicht mit selbstbekundeter rigoroser Aufklärung und   Bekämpfung des neofaschistischen Mobs, sondern mit Anbiederung, indem sie  ein weiteres Mal die Asylgesetze verschärfen. Diese Kontinuität zeigt sich auch in der Arbeitshetze und Verelendungspolitik von Hartz 4 bis zu immer höheren  Mieten. Der Standort Deutschland soll voran gebracht werden, diesem Ziel haben sich die meisten Parteien verschrieben und dieser Zweck ist nun mal immer  menschenfeindlich. Ob für Menschen hier oder anderswo auf der Erde.  Grundsätzlich ausgeblendet werden der permanente Sexismus und  Anfeindungen gegen Lebens- und Beziehungsweisen, die nicht in das hegemoniale Bild unserer immer noch patriarchal geprägten Gesellschaft passen. Der antifeministische und anti-emanzipatorische Rollback [neuer rechter,  fundamentalistischer Gruppen und Parteien] gehört ebenso bekämpft.
Spätestens mit der Entscheidung einer rechtspopulistischen Partei auch kommunalpolitisch in Osnabrück agieren zu wollen und dem zunehmenden Rechtsruck in Deutschland  wie Europa, ist eine solidarische, organisierte und antiautoritäre Gegenbewegung notwendig. EPOS richtet sich explizit gegen alle reaktionären Kräfte und  Strömungen. Dazu gehören neben ausgewiesenen Rechten und religiösen Fundamentalist*innen auch Querfront-Ideolog*innen.
Klassische Aktionsformen  wie Kundgebungen, Demonstrationen, Blockaden und Mittel des zivilen  Ungehorsams sollen immer in Verbindung mit inhaltlicher Aufklärung stehen. Außerhalb erstarrter Konventionen soll einem aktiven Widerstand eine möglichst große Aktionsplattform geboten werden und zeigt sich unser Bündnis solidarisch  mit anderen Aktionsformen.
EPOS will offensiv agieren statt „nur“ auf Aktivitäten politischer Gegner*innen zu reagieren und sog. Feuerwehrpolitik betreiben. Wir  wollen eigene Inhalte und Alternativen bieten. Daher ist es unerlässlich die  soziale Frage laut zu stellen und entsprechende Kämpfe zu führen bzw. zu unterstützen.
Raus aus der linken Szene, rein in die Gesellschaft die wir verändern müssen,  wollen wir ein gutes Leben für alle.